Meine Kinderbücher

vielfältige Bücher, die Kinder und Jugendliche stärken

*ohne Leerstellen, Abwertungen oder Fehlrepräsentationen

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Kinder- und Jugendbücher

Über mich

Auf dieser Seite finden Sie eine persönliche, positive Auswahl von Kinder- und Jugendbüchern im Themenfeld Vielfalt, Rassismus-Sensibilität und Anti-Diskriminierung.

Ich bin in einer mittelgroßen Stadt in der DDR als weißes Kind in einem weißen Umfeld aufgewachsen und erlebte den Fall der Mauer zwischen den beiden deutschen Staaten im Alter von 14 Jahren. Bevor ich mich mit meiner eigenen Lesesozialisation auseinandergesetzt habe, war ich überzeugt, dass Schwarze in meinen Kinder- und Jugendbüchern selten vorkamen und falls doch, nicht negativ dargestellt wurden.

Im Alter von 35 Jahren begann ich, meine Kinderbücher mit einer rassismuskritischen Brille zu lesen. Ich war zuerst überrascht und später geschockt, welche abwertenden Darstellungen über Schwarze ich als Kind unreflektiert aufgenommen hatte. Ich konnte mich nicht daran erinnern. Diese Entdeckungen waren der Impuls, mich intensiver mit dem Zusammenhang zwischen Rassismus und meiner eigenen Lesesozialisation zu beschäftigen und den Blick auf westdeutsche Literatur sowie auf aktuelle Kinder- und Jugendbücher zu erweitern.

Vor einigen Jahren war ich frustriert über die Erkenntnis, dass es (scheinbar) nur wenige gute Bücher gibt, die auf emanzipative Art weiße und Schwarze Kinder ansprechen. Also machte ich mich auf die Suche und herausgekommen ist diese Seite mit vielen Empfehlungen und einigen Hintergrundinformationen, die ich versuche, beständig zu überarbeiten und zu erweitern. Ich freue mich über Anregungen und Kritik.

Beispielhafte Kriterien an denen ich mich orientiere
Verweise auf tolle Empfehlungslisten mit unterschiedlichen Schwerpunkten
Leseempfehlungen, interessante Webseiten und eigene Texte

Empfehlung des Monats

Hier finden Sie drei Beispiele von aktuellen Kinder- und Jugendbüchern, die ich sehr gelungen finde und die im Buchhandel einfach erhältlich sind.

Ching Chang Stop

Das Buch wollte ich vor Allem für (junge) Menschen mit internationalem Hintergrund machen und Ihnen sagen, dass an ihnen nichts falsch ist und sie auch nicht falsch fühlen. Ich dachte nämlich sehr lange, dass mit mir etwas nicht stimmt und ich überreagiere, wenn ich Rassismus erlebt habe.

„Es sind nicht unsere Unterschiede, die uns trennen. Es ist unsere Unfähigkeit, diese zu erkennen, zu akzeptieren und zu zelebrieren.“ ~ Audre Lorde

Empfehlung: KINDERSTARK MAGAZIN

Eigene Texte

Seit meinem Studium beschäftige ich mich mit Analysen von rassistischen Darstellungen und textlichen Zuschreibungen in Kinder- und Jugendbüchern. Hier sind eine Auswahl davon zu finden:

Rassismus in Comics der DDR am Beispiel des MOSAIK von Hannes Hegen

Das MOSAIK gehört mit einer Gesamtauflage von über 270 Millionen Ausgaben zu einem der meist verkauften deutschen Comics und war in der DDR auch jenseits der Hauptzielgruppe Jugendliche den meisten Menschen bekannt. Ausgehend von der Hypothese, dass rassistische Bilder in der DDR verbreitet waren und sich in einen zeithistorischen Kontext stellen lassen, untersuche ich in meiner BA-Forschungsarbeit eine Auswahl von MOSAIK-Heften auf das Vorhandensein von stereotypen Darstellungen und Sinnzusammenhängen. Grundlage der Inhaltsanalyse ist ein umfangreiches Kategoriesystem mit Ausprägungen, welches aus einem historischen Zusammenhang rassistischer Zuschreibungen hergeleitet wurde.
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Rassismus in Jugendmedien der DDR? Zur Darstellung und Inszenierung von Schwarzen im MOSAIK

Der Beitrag fasst die Ergebnisse einer Abschlussarbeit zusammen, die an der EHS Dresden (Fachbereich Soziale Arbeit) verfasst wurde. Die Forschungsarbeit geht mit der Methode der Inhaltsanalyse vor und untersucht die Jugendzeitschrift MOSAIK als das erfolgreichste Comic in der DDR hinsichtlich rassistischer Bilder und Bedeutungszusammenhänge. Der Autor dieses Beitrags war selbst aktiver MOSAIK Leser.

Der Artikel wurde in der PH-Lesenswert (Online-Magazin der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendliteratur und -medien der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg) Ausgabe 1-2013 veröffentlicht.

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Rassismus in Kinderbüchern: Lerne, welchen Wert deine soziale Positionierung hat!

Ich möchte mit diesem Artikel zu einer Entdeckungsreise in Kinder- und Jugendbücher einladen, fernab von Schuldzuweisungen oder der Abwertung eigener Leseerfahrungen. Rassifizierende Darstellungen sind in Kinderbüchern vorhanden und beeinflussen gestern wie heute kindliche Vorstellungswelten. Kein einzelnes Buch führt zu einem rassistischen Weltbild, jedoch können Kinderbücher zusammen mit anderen Sozialisationseinflüssen bedeutsame Puzzlesteine im Erlernen einer Weltsicht sein, in dem weiße Menschen Schwarzen überlegen sein sollen und diskriminierende Praktiken legitimiert sind.
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Pippi, Jim und all die anderen Struwwelpeter

Interview in bbz März-April 2022 zur Kritik an deutschen Klassikern der Kinderliteratur, der Bedeutung von diversen Büchern und einer entsprechenden Demokratie-Pädagogik
Download (Auszug bbz)

Rassifizierung in der Kindheit – Rassismus in Kinder- und Jugendbüchern aufspüren?

Im ersten Kapitel wird der Prozess der Rassifizierung skizziert, um Verbindungen zu den im zweiten Kapitel erläuterten Analyseansätzen herzustellen. Anhand vieler Beispiele aus der Kinder- und Jugendliteratur werden die Methoden „Auffinden von Differenzlinien“, „Inhaltsanalyse von rassifizierenden Ausprägungen“ und machtkritische Einordnung von „einseitigen Geschichten“ vorgestellt. In Zusammenführung dieser drei Verfahren wird im dritten Teil der Kinderbuchklassiker Jim Knopf analysiert. Das letzte Kapitel schließt mit einem Ausblick auf eine rassismussensible Auswahl von Kinderliteratur und Ideen für eine rassismuskritische Begleitung von weißen Kindern.
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