Dian Gohring: Ching Chang Stop
(ISBN 9783968430263, 2022, ab 8 Jahre)
Die Graphic Novel „Ching Chang Stop“ von Dian Gohring ist im Zusammenhang mit der Abschlussarbeit zum Thema Alltagsrassimus entstanden. Es ist ein klares, direktes und persönlich wütendes Jugendbuch. Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist Anti-Asiatischer Rassismus in unserer Gesellschaft präsent. Unter anderem sind die Klischees von „Schlitzaugen“ oder die Verbindung mit der Farbe gelb mit Asien auch heute in Kinderbüchern und anderen Medien präsent.
Die Autorin Dian Gohring schildert in dem Jugendbuch ihre Erfahrungen und den Alltagsrassismus, den sie in verschiedenen Altersstufen in Deutschland erlebt hat. Das ist erschütternd und aufwühlen. Vor allem durch die eindrücklichen Bilder sind die Macht und die Folgen von Rassismus spürbar. Gleichzeitig zu diesem schonungslosen Aufzeigen ist die Kraft der Wut und des Widerstandes ersichtlich.
Das Jugendbuch „Ching Chang Stop“ ist ein wichtiges Buch, um mit Jugendlichen über Rassismus zu sprechen, die Strukturen dahinter aufzuzeigen und für Aussagen oder Spiele zu sensibilisieren. Letzteres bezieht sich vor allem auf weiße Jugendliche. Jugendliche of color unterstützt das Buch möglicherweise darin, Sprache für ihre Erfahrungen zu finden und Kraft für Widerstand aus den geteilten Erfahrungen zu schöpfen.
Dian kommt aus Bayern, auch wenn ihr das aufgrund ihres Äußeren oft nicht geglaubt wird, denn sie sieht nicht aus, wie die meisten anderen bayrischen Mädchen. Die Autorin findet für ihre persönlichen Erfahrungen mit Alltagsrassismus klare Worte und eindrückliche Illustrationen. Außerdem hat sie ein paar gute Tipps im Gepäck. Ein wütendes, aber aufklärendes, mutiges und sehr ehrliches Buch über ein wichtiges Thema, das uns alle angeht! „Das Buch wollte ich vor Allem für (junge) Menschen mit internationalem Hintergrund machen und Ihnen sagen, dass an ihnen nichts falsch ist und sie auch nicht falsch fühlen. Ich dachte nämlich sehr lange, dass mit mir etwas nicht stimmt und ich überreagiere, wenn ich Rassismus erlebt habe. Ich hätte mir damals jemanden gewünscht, der mir gesagt hätte, dass mit mir alles in Ordnung und meine Wut berechtigt ist.“ (Dian Gohring)